DSGE-Modell

DSGE-Modelle sind makroökonomische Modelle, wobei DSGE für „Dynamic Stochastic General Equilibrium“ steht. Wie der Name bereits andeutet, sind diese Modell erstens dynamisch, da Konsumenten und Unternehmen Erwartungen über die Zukunft bilden und über die Zeit hinweg laufend ihre Konsum- und Investitionsentscheidungen optimieren. Zweitens sind die Modelle stochastisch, da Konjunkturschwankungen als zufallsverteilte Schocks abgebildet werden. Drittens bilden DSGE-Modelle ein allgemeines Gleichgewicht ab, das durch die Interaktion von Haushalten, Konsumenten und Staat zustande kommt.

DSGE-Modelle sind, wenngleich makroökonomischer Natur, explizit mikrofundiert, wodurch die ökonomische Interpretation erleichtert wird. Sie werden vorwiegend in der Konjunkturanalyse eingesetzt, da sie Schwankungen um den langfristigen Wachstumstrend analysieren und sind daher auf einen kurzfristigen Zeithorizont von ca. 5-7 Jahren ausgelegt. Zu den Kernannahmen von DSGE-Modellen zählen unter anderem rationale Erwartungen, monopolistische Konkurrenz, die Existenz von Lohn- und Preisrigiditäten sowie die Nichtneutralität des Geldes bezüglich der Realwirtschaft. Alternative Mechanismen der Erwartungsbildung, unterschiedliche Arten von Sektoren sowie die Annahme einer offenen Volkswirtschaft können ebenfalls berücksichtigt werden.

Die Parameter des Modells werden auf Basis von empirischen Daten geschätzt, wobei das Modell anschließend zur Simulation von Politikmaßnahmen sowie für Prognosen eingesetzt werden kann.